Beim Stichwort Flora und Fauna in Norwegen denken viele sicherlich an dichte, dunkle aber doch faszinierende Nadelwälder in dem Bären ihre Lachse an wilden Flüssen angeln, Elche sich gemütlich auf der Wiese sonnen und Norwegens Vogelwelt über die Baumkronen segeln. Und tatsächlich ist die Pflanzen- und Tierwelt auf den ersten Blick nicht so exotisch wie in einem südamerikanischen Land, dafür aber genauso faszinierend.
Und heute entdeckten wir auch noch eine andere Seite von Norwegen, die flache Landseite mit zahlreichen Feldern, Kühen, Äckern und diese etwas anderen Elche.
Heute haben wir uns mal auf die Reise einer typischen Familien Urlaubssensation gemacht … wer uns kennt weiß, zu jeder Reise gehört wenn möglich ein…
Nahe Borhaug liegt der Leuchtturm von Lista, genannt Lista Fyr. Er steht auf einer kleinen Landzunge und ist von annähernd drei Seiten von Meer umgeben, wird also auch weithin gesehen.
Wir hatten ihn von der Ferne bereits gesichtet, als wir zum ersten Mal unseren Berg in Hidra umwanderten. Früher standen hier drei Leuchtturm von denen aber nur dieser noch erhalten ist.
Der Leuchtturm wurde erstmals 1836 in Betrieb genommen und ist sehr schön restauriert und natürlich noch immer in Betrieb, allerdings meine ich gelesen zu haben, dass er für die Schifffahrt wohl keine wesentliche Bedeutung mehr haben soll.
Auf dem Gelände des Leuchtturms befindet sich eine ornithologische Station und eine Galerie mit wohl zeitgenössischer Kunst (wer es denn mag).
Von oben hat man einen herrlichen Weitblick auf die Küstenlandschaft, die hier äußerst karg ist und keine Bebauung aufweist.
Ein paar Schafe grasen zwischen den oft riesigen Felsen und der Pflanzenwuchs hat sich dem oft rauen Klima angepasst und ist wegen der immer wieder heftigen Winde klein, um keinen Widerstand bieten zu können. Bäume sind rund um den Leuchtturm keine zu finden.
Nicht weit weg vom Leuchtturm kann man viele Wasservögel beobachten und bekommt mittels einer Tafel auch gleich erläutert, was man dort alles sehen kann.
Für Ornithologen ist diese Region durchaus interessant, denn an vielen Küstenabschnitten gibt es massenweise Wasservögel, die dort brüten und Junge aufziehen.
Wir sehen hier heute keine interessanten Vögel, wahrscheinlich ist es einfach zu windig. Abgesehen von den vielen kleinen Waldstückchen ist die Landschaft zwischen Nordsee und den angrenzenden flachen Bergen von Feldern und Wiesen geprägt und die mit weißer Folie eingeschnürten Heuballen leuchten in dieser herrlichen Landschaft weithin sichtbar.
70 Kilometer sind wir von Hidra entfernt, dass klingt in Deutschland nicht viel, heißt hier aber 2 Stunden Fahrt und so wollen wir nicht gleich wieder umkehren, sondern noch ein bisschen die Umgebung erkundigen.
In Farsund bleiben wir hängen und erleben eine Überraschung.
Ein Chanty Chor begrüßt uns und eine flinke Drohne umkreist das Boot. Da kann man sich gar nicht entscheiden, was jetzt interessanter zu beobachten ist.
Ansonsten befindet sich im Zentrum von Farsund ein großer Hafen mit neuen und älteren Schiffen, die dort neben den alten traditionellen Häusern, engen Gassen und verwinkelten Straßen vertäut liegen.
Ein windiger, aber dennoch schöner Tag neigt sich dem Ende und wir traten den Rückweg an. Auch wenn der Leuchtturm nur gewählt wurde, weil er tatsächlich der nächst gelegene ist, war er eine Reise wert.