Sommer, Sonne, gute Laune! Stellt euch vor… ein frisches kühles Augustiner in der Hand, die Sonne kitzelt an der Nasenspitze, was Köstliches zum Essen, zurück gelehnt im Liegestuhl, sanft vibrierende Beats dazu… Hach! Lasst uns in einer der schönsten locations Münchens gemeinsam die Seele baumeln und den Alltag vergessen!
So wirbt der Veranstalter des MUNICH SUMMER BEATS Open Air Festival seine Besucher. Dieses fand in diesem Jahr zum ersten Mal auf der Galopprennbahn in München-Riem statt und wir mitten drin. Wir- das heißt Fröbi und ich … ihr glaubt doch nicht, dass nur Jan einen drauf machen kann.
Ich hab mich das Wochenende in München einquartiert und nutze die Stunden ebenfalls für tolle Hits, viel Gedankenaustausch und bissel rum gefutter.
Das Besondere an MUNICH SUMMER BEATS ist, dass alle drei Künstler in voller Konzertlänge von je 90 Minuten spielen und das Festival somit zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Die Mischung aus einem weltweit angesehenen DJ, einem sehr erfolgreichen und beliebten Hip-Hop Künstler und einer norwegischen Partyband ist deutschlandweit einmalig.
Die silberne Gangsterkette schwingt im Takt, als Sido mit dem Oberkörper wippt: Die Bad Boy Moves sitzen. Aber ein wenig lustig ist es schon, wenn Sido „Junge von der Straße“ singt und über seine „Sechs in Mathe“ rappt. Schließlich ist sein Vollbart inzwischen angegraut. Und die Fans, die „ich will so gern erwachsen werden“ mitsingen, sind längst volljährig. Aber Sido kokettiert mit dem Alter und dem einstigen Bad-Boy-Image: „Früher sind wir mit einem Truck voll Nutten rumgefahren, heute habe ich einen Physiotherapeuten dabei.“ Außerdem nimmt er die zahlreichen Poizisten auf die Schippe, denn wie er richtig feststellt „ München, dass ist das erste mal, das mehr Polizisten als Fans auf meinem Konzert sind.“
Zum ersten Mal geht das Festival „Munich Summer Beats“ auf der Galopprennbahn in Riem ab. Sido macht am Nachmittag den Auftakt, spielt alte und neue Hits, frotzelt auf Bairisch mit dem Münchner Publikum. „Is des ois?“ fragt er und schafft es, dass sogar „Herr und Frau Polizei“ kurzzeitig die Arme in die Luft werfen.
Beim zweiten Auftritt von Madcon sind wir uns unschlüssig, ob wir nicht doch einen Auflug auf dem Gelände unternehmen, denn die Radio-Ohrwürmer von „Freaky like Me“ bis „One Life“ kennt jeder, doch kaum einer weiß, dass sie von Madcon stammen.
Umso mehr überrascht die phantastische Show der Norweger. Stimmgewaltig performt das Duo, die drei Background-Sängerinnen geben den Hits den nötigen Soul und hüpfen dazu wie Flummis über die Bühne. Der Sänger Tshawe Baqwa spritzt Wasser ins Publikum, schmeißt mit Konfetti um sich.
Das Hip-Hop-Duo Madcon schießt den Vogel dann vollends ab, als der Rapper Yosef Wolde-Mariam kurzerhand über die Absperrung spring und zum Gute-Laune-Hit „Today’s the Day“ eine Polonaise durch die Menge führt. Das Publikum kreischt, die Sicherheitskräfte schwitzen.
Zum Abschluss verwandelt DJ Felix Jaehn die Galopprennbahn mit Laserstrahlern und LED-Lichtershow in einen Club. Wir sind voll am abhotten. 4000 Besucher dancen in die Nacht zu fetten Beats.
Ein gelungener Abschluss für dieses tolle Festival Wochenende.