Wir gönnen uns keine Pause, sondern haben gleich den nächsten Ausflug am Start. Heute geht’s nach Brandenburg. Es gibt viele lustige Lieder von der Einöde in diesem Landstrich… doch ich will unser tolles Reiseziel nicht verspotten.
Wir hatten unserem Kumpel Raik zum Geburtstag einen Paddelausflug geschenkt und wie immer wollen alle mit. Also heißt es noch schnell Essen für die Bande orgen und dann los gedüst.
Keine neunzig Autominuten von zu Hause entfernt, liegt ein wunderschönes Fleckchen Erde. Teils von der Natur erschaffen und anderseits auch vom Menschen im Einklang mit der Tier- und Pflanzenwelt etwas verändert, unser Ziel ist das kleine Dörfchen Lehde im Spreewald.
Durch das letzte Ferienwochenende und den anstehenden Schulanfang in diesem Bundesgebiet war es schwierig gewesen, eine geeignete Unterkunft zu finden. Ehrlich gesagt war ich nach dem doch mehr als außergewöhnlichen wortkargen Buchungstelefonat mit der Hausherrin mehr als skeptisch gewesen, ob wir nicht doch im Auto übernachten müssten.
Die Unterkunft war aber dann doch eine sehr positive Überraschung und für unsere Zwecke, absolut perfekt. Ein Haus mit drei großen gemütlichen Ferienwohnungen lud zum Verweilen ein, auch ein Bootsanleger war direkt vor Ort und man konnte sofort in die Spreewaldidylle starten.
Und das taten wir dann auch, ab in die Boote und los gepaddelt. Ein Fahrt in den kleinen Gässchen ist schon immer eine Sensation für sich. In den großen Häfen in Lübbenau, Leipe, Burg usw. sind an den sonnigen Wochenenden Massen von Menschen anzutreffen. Hier und an den vielen Gaststätten an den Wasserstraßen sind an solchen Tagen, besonders um die Mittagszeit, Unmengen von Spreewaldtouristen.
Konträr hierzu ist es dann aber wiederum abgesehen von diesen „Treffpunkten“ sehr ruhig. Schon wenige hundert Paddelschläge entfernt trifft man nur noch wenige Boote und die Menschenmassen verteilen sich. Auf den etwas breiteren Wasserläufen, die in Norden und Süden den Oberspreewald begrenzen, ist man mit seinem Paddelboot fast allein. Der Südumfluter und der Nordumfluter sind etwas breiter und hier kommt man auch etwas flotter voran.
Wir machen viele Pausen auf dem plätschernden Nass …
Wasserschlachten … Und ab und zu muss ich schon schlucken, weil ich schon einen im Wasser schwimmen sehe und damit meine ich nicht die Kinder 🙂
An einem größeren Wehr machen wir dann doch eine ausgiebigere Pause an Land und beobachten interessiert die Anlage. Natürlich wollen auch die Kinder genau wissen, was da passiert und warum hier das Wasser angestaut wird.
Dann geht es auch schon wieder zurück zum Ausgangspunkt, denn wir haben einen Tisch im bekanntesten Restaurant der Umgebung reserviert.
In Burg-Dorf im Spreewald haben findige Köpfe den Bahnhof, der nach dem Abbau der Gleise nicht mehr gebraucht wurde, in eines der originellsten Lokale Deutschlands umgewandelt. Vor der Tür alte Waggons und anderes Eisenbahngerät und eine Modelleisenbahn, im Inneren eine bahnnostalgische Gaststube – eine LGB-Bahn bringt die Getränke an die Tische, die man mit einer Signalkelle ordert.
Doch nicht nur die Bahn, sondern auch die ganzen alten Schilder und Antiquitäten sind ein Hingucker. Aus allen Ecken war Gelächter und „Schau mal, da“ zu hören. Ein sehr gelungener Abschluss des schönen Tages.
Nach dem zünftigen Essen machten wir noch eine kleine Erkundungstour durch den Ort eigentlich auf der Suche nach ein paar saftigen Gurken oder leckeren Sauerkraut. Beides fanden wir an diesem Tag leider nicht, dennoch machten wir die ein oder andere Entdeckung.
Nachdem die Kinder nach diesen aufregenden Ereignissen dann die Äuglein nicht mehr aufhalten konnten, ging es für uns wieder in die Unterkunft. Mit einem spaßigen Spieleabend wurden dann auch noch zu später Stunde zu guter Letzt die Lachmuskeln bedient. Man soll ja nicht nur Muskelkater in den Armen am nächsten Tag vorweisen 😉