Ohne Leihwagen?

Wechselhaftes Wetter hat der deutsche Radiosender gestern für die Insel verkündet und tatsächlich schauen wir am Morgen mit verschlafenen Augen auf eine raue See und tiefhängende Wolken. Nichtsdestotrotz starten wir den Versuch des Terrassen Frühstücks.

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Was uns auch bis zur Hälfte glückt. Also müssen wir uns heute mit Nieselregen abfinden und aus unserer bunten Angebotspalette ein wetterunabhängiges Reiseziel auswählen. Da klingen uralte dunkle Höhlen doch genau richtig.

Auf den Weg nach Jameos del Agua werden wir allerdings wieder von der Schönheit der Natur aufgehalten. Zahlreiche Aussichtspunkte am Wegesrand laden zum Verweilen und Staunen ein.

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Wir entdecken sogar ganz unverhofft, meinen rausgesucht Geheimtipp ‘Ermita de las Nieves’. Hoch oben auf einen Berg, den wir auch von unserer Ferienwohnung sehen können, thront eine kleine Wallfahrtskapelle. Man kannte sie zwar nicht im Innern besuchen, aber von dort oben hat man eine phantastische Aussicht auf unseren Ferienort, das Meer und auch drumherum liegende Gebirge.

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Natürlich haben wir wieder den Blick fürs Detail und entdecken mehrere Müllhäuflein zwischen den Gesteinsspalten. Aus Spaß rätseln wir was es alles sein könnte und stellen bei der näheren Betrachtung mit dem größeren Objektiv fest, dass es sich um Autowrackteile handelt. Zum Glück glänzt unser Smart noch fein in der Sonne, denn auch wenn die Insel nicht sehr groß ist, auf ihn möchten wir bei unser Erkundungstour nicht verzichten.

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Weiter geht es eine geschlungene Serpentinenstraße entlang, durch das Tal der tausend Palmen- einen Ort namens ‘Haria’.

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Also sozusagen selbst bei der Autofahrt immer was zum staunen, bis wir unser touristisches Ziel erreichen. Das wir hier richtig sind, verkünden uns die zahlreichen Reisebusse,  denn ohne die, sage ich nix.

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Das Reiseprospekt wirbt damit, schön in der Höhle speisen zu können, weil hier auch ein Restaurant für die Reisehungrigen errichtet wurde. Wir haben uns fest vorgenommen hier zu essen und nicht vorher schwach zu werden.

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Gesagt, getan. Doch natürlich sieht die Realität wieder ganz anders aus. Nach einem kurzen Rundgang durch die Grotte entscheiden wir uns für einen schönen Tisch nahe dieser. Was wir allerdings nicht wissen, da wir von einem Hintereingang reingekommen sind, dass die schöne Hölzerne Treppe neben unserem Tisch der Haupteingang für alle Busgruppen ist. Jupi… ganz in Ruhe dinieren gestaltet sich demnach schwierig 🙂

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Wir machen das beste draus. Die Karte hat einiges zu bieten und so fällt die Entscheidung nicht einfach. Die getroffene Wahl … Riesenzackenbarsch gefüllt mit Iberico Schinken und Spaghetti Bolognese. Jetzt ratet mal wer was gegessen hat.

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Es gibt hier zwei Höhlen zu besichtigen. Eine kleinere mit Meerwasser gefüllten unterirdischen Tümpel, in dem eine sehr seltene weiße Albino-Krebsart lebt, die normalerweise erst in einer Wassertiefeon 2000 Meter vorkommt.

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Diese schauen wir uns wie schon beschrieben zuerst an. Über einen Steinpfad kann man am Tümpel vorbei gehen und gelangt über eine Treppe hinauf zum “weißen Schwimmbecken”, dass in einen Vulkankessel integriert wurde und schneeweiß leuchtet.

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Die andere Höhle ist mit dem etwa 7 Kilometer langen Tunnelsystem das längste vulkanische Gangsystem der Welt. Wir erkunden nur einen Kilometer von diesem zum Teil mit Trümmern nur schwer zugänglichen Gebiet.

20161108_175412_hdrKaum vorstellbar, dass sich hier die damaligen Einwohner vor Piraten im Dunkeln versteckt haben.

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Unser Führer Jorge erklärt uns viel über die Entstehung und zeigt uns spannende optische Täuschungen oder eine riesige Grotte, die sogar zu einem Konzertsaal umfunktioniert wurde.

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Auf der Rückreise legen wir nochmal einen Zwischenstopp auf dem schönen Aussichtspunkt ein und genießen den Blick der zahlreichen beleuchteten Ameisenhäuschen.

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Eigentlich stellen wir uns auf einen ruhigen Spieleabend ein. Doch dieser soll aufregender Enden als gedacht. Denn kein Urlaub ohne besondere Vorkommnisse. Nicht weil wir uns aufregen über das Spiel, sondern plötzlich einen lauten Schrei hören. Dieser ist so laut und hysterisch, dass es als Hilfeschrei durchgeht. Wir sind sofort auf Alarmbereitschaft. Man muss dazu sagen, dass wenige Schritte von unserem Haus ein Frau alleine zeltet. Wir denken nicht lange nach, sondern laufen nach draußen, um zu schauen ob alles in Ordnung ist. Während sich Jan den Weg durch die Dunkelheit bahnt, drehe ich das Auto um, vielleicht kann ich ihm mit dem Fernlichtscheinwerfer ein wenig mehr Sicht verschaffen. Bei solchen Aktionen weiß man nicht, was einem erwartet und wirklich ausgestattet für einen Kampf sind wir mit unseren runden Frühstücksmessern auch nicht :’-)

Es stellt sich heraus, dass anscheinend ein Tier die Ruhe der Zeltbewohnerin gestört hat. Dennoch kehrt nach dieser Aufregung richtige Entspannung nicht mehr bei uns ein.

 

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