Eine sehr unchristliche Zeit … ring ring
Ohhh nein … es ist tatsächlich der Wecker und nicht die spanische Party, die die ganze Nacht neben unserer Wohnung am Start war.
4 Uhr morgens müssen wir tatsächlich raus, um pünktlich den Flug zu bekommen. Also heißt es nun, alles in den Koffer und nichts vergessen. Es hilft wieder nur die Spezialmethode um unsere vollgestopften Taschen zu schließen. Wenn ihr euch jetzt fragt, was die Spezialmethode ist, ganz einfach, drauf gesetzt und mit viel Glück die Reisverschlüsse in Windeseile zugezogen 🙂
Durch die gute Vorbereitung starten wir pünktlich mit unseren schicken Flitzer zum Flughafen und lassen das Surfbrett hinter uns ;-(
Ja auch dieses war bei unserer Wohnung inclusive, aber einmal ist eben auch Schluss mit lustig 🙂
Wir kommen gut durch und erreichen wie geplant überpünktlich den Flughafen. Das Abgeben des Autos erfolgt sehr spanisch. Da wollen wir jetzt nicht näher darauf eingehen.
Am Flughafen läuft es dann allerdings nicht so gut. Wir kommen zwar glänzend durch die Sicherheitskontrollen und haben hier keine Schwierigkeiten, aber im Wartebereich ist alles voller polnischer/ tschechischer Freunde.
Und diese unterhalten sich nicht gerade mucksmäuschenstill und hören noch dazu lautstarke Handyvideos. Sehr nervig.
Als endlich unser richtiges Gate auftaucht ergreifen wir die Flucht. Wir haben den perfekten Sitzplatz und können als erstes einsteigen. Echt super.
Doch als wir die Insassen der weiteren Sitzplätze sehen, verschlägt es uns den Atem. Die Freunde vom Wartebereich. Ich sage nur „blahopřání“ oder besser gesagt „Glückwunsch“.
Wir überleben es. Auch die Luftlöcher, die super engen Plätze und das ab der Hälfte zappelnde brabbelnde Kind vor uns. Ich bin mir unsicher, ob wir wirklich so schnell wieder mit dieser Fluggesellschaft fliegen. Sie ist zwar wirklich mehr als günstig, das liegt aber eher an den sehr eng bemessen Sitzplatz und der dadurch enormen Anzahl an Mitreisenden.
Durch das wir den ganzen Tag auf Reisen sind, bleibt uns natürlich auch Zeit mal über unser Urlaubsland ein bisschen zu philosophieren.
Spanien heißt übersetzt „Land der Kaninchen“, wir sahen tatsächlich auch eins im dunkeln und „Nein“, wir haben es nicht überfahren, es ist in die Prärie gehoppelt. Abropo gehoppelt, Vulkan gegrilltes Steak gibt es weltweit nur auf dieser Insel. Leider haben wir hiervon nicht gebrauch gemacht, weil wir den Nationalpark Timanfaya nicht besuchten, wo vulkangegrilltes Steak auf der Speisekarte steht. Doch auch sonst war ja der Tisch bei uns immer reich gedeckt. Buen provecho!
Wir erlebten außerdem auch noch eine erschreckende kulinarische Tradition in Lazarote. Beim Essen wurden erstmal die Handys ausgepackt, nicht um Nachrichten zu checken, sondern um Trickfilme für die Kleinkinder (0,5 bis 3 jährigen) zu starten.
Wenn wir gerade beim Essen sind. La Geria ist mit ca. 15 km Länge und 5.255 Hektar im geographischen Zentrum von Lanzarote gelegen, das größte Weinanbaugebiet der Kanaren. Und wie wir finden, sehr lecker 🙂
Dieser traditionsreiche Trockenfeldanbau läßt den Wein trotz der sehr geringen Niderschläge in der La Geria sehr gut wachsen. Das Prinzip ist genial: Die dicke Schicht des schwarzer feinen Aschesandes speichert die Nachtfeuchtigkeit, die fast immer herrscht und leitet diese zu den Wurzeln in die tiefere Schichten bis zum Vulkanboden. Im Zusammenspiel mit dem Windschutz – den Zocos – und dem trichterförmigen Krater kann der Weinstock überleben bzw. sogar gut gedeihen.
Made in Spanien ist ebenfalls das U-Boot bzw. der Prototyp des U-Boots stammt aus Spanien. Als Erfinder gilt der Ingenieur Narcis Monturiol, dessen Tauchschiff Ictineo 1859 seine Jungfernfahrt absolvierte. Darum sollte man sich so eine spektakuläre Fahrt ja nicht entgehen lassen.
Was gibt es noch spannendes zu berichten? Günstige Benzinpreise, komische Ampeln und tolle Zebrstreifen. Es gibt hunderte Zebrastreifen auf der kleinen Insel und die meisten verlaufen ins Nervana.
Um wieder auf unseren Heimflug zurück zukommen… Spanien ist auf Platz zwei der lautesten Länder, wir wissen nun auch warum, leise Unterhalten funktioniert hier nicht. Spanisch ist auch die schnellst gesprochene Sprache der Welt. Das Gebiet ist nach Japan auf Platz 2 der lautesten Länder der Welt. Man staunt, dass da Tschechen oder Polen gar nicht vorn dabei ist. Pssst!
Ein schöner Sonnenaufgang empfängt uns in Richtung kühleren Deutschland. Selbst an den Fenstern zeichnet sich das schon ab.
Doch vier Stunden vergehen nicht so schnell, trotz zahlreicher verändernder Wolkenformationen. Wir haben noch ein wenig Zeit von unserem Haus zu schwärmen.
Pünktlich 13.00 Uhr landen wir in Berlin Schönefeld. Offenbar haben wir uns da mit unserem Puffer für den Bus übernommen, denn der fährt erst 15.30 Uhr. Wir versuchen natürlich hier eher weg zukommen, denn der Flughafen hat absolut gar nichts zu bieten. Doch der polnische Busfahrer ist nicht gewillt uns im halb leeren Bus eher mit zunehmen. Unsere Liebe zum Busfahren steigert sich dadurch nicht gerade.
Als wir dann endlich 15.30 Uhr in den gebuchten Bus steigen dürfen, ist dieser gerammelt voll. Wenigstens gibt es Internet und ich kann meine gefühlten tausenden Nachrichten beantworten 😉
Nun nur noch 172 Kilometer schöne Busfahrt überstehen …
… und wir haben es endlich geschafft 🙂
Ist das Kalt hier!!!