Feuchtgebiete

Ich werde durch ein Rütteln des Campers geweckt, oh nein Jugendliche, die sich einen Spaß erlauben? Ein Blick aus dem Fenster verrät, niemand da, bis auf den Sturm der Draußen tobt. Also wieder nix mit angeln, da kann man sich getrost nochmal umdrehen.

Den Morgen verbringen wir heute größtenteils am See und erforschen den Strand.

Wir genießen bei all den verschiedenen Eindrücken die wir hier sammeln und den vielen tollen Dingen die wir erleben, auch mal diese ruhigen Momente.
Obwohl es sehr windet, ist es auch gleichzeitig sehr heiß geworden. So gönnen wir uns ein leckeres Eis beim kleinen Lädchen in der Nähe des Parkplatzes.
Hier gibt es sehr viel Auswahl und noch dazu ausgefallene Geschmacksrichtungen. Grüner Tee, Wasabi, Matcha, Meerrettich oder Sesam, um nur einige Sorten zu nennen.
Ich bin wagemutig und entscheide mich für “Black Sesam”. Jan probiert derweil einen Matcha Vanille Mix.
Obwohl wir hier schon zahlreiche gewöhnungsbedürftige Sachen probiert haben, können wir beim Eis mit ruhigem Gewissen sagen: Beide Sorten schmecken uns sehr gut und können weiter empfohlen werden.
Eher zufällig haben wir unser heutiges Ausflugsziel entdeckt. Auf einer Postkarte war eine wunderschöner Tempel mit Blick auf den Fuji abgebildet, da dieser gar nicht soweit von unserem Schlafplatz entfernt ist, besuchen wir ihn heute mal.
Wie immer startet so ein Besuch über einen Treppenaufgang. Die Besonderheit hier, nicht enden wollendes Stuffengedöns.
Bevor wir diese erklimmen, schauen wir uns lieber erstmal die untere Tempelanlage an.
Besonders schön hierbei wieder die Reinigungsbecken mit einem edlen Drachen als Wasserspeier.
Dann geht es ans Eingemachte- 395 Treppen sind unsere. Wir bleiben immer wieder stehen und betrachten die Umgebung.
Heute haben wir kein Glück mit dem Blick auf den Fuji, er versteckt sich in einem Meer aus Wolken. Diese sehen ganz spektakulär aus, weil sie den Berg quasi umspielen, ohne den Brocken mal freizugeben.
Während wir entspannt die Treppen empor klettern, versuchen sich auch manche am Workout in dem Bereich, da schwitzt man schon beim Hinschauen. Besonders sind 30 Grad und die Sportbekleidung besteht aus einer langen Strickjacke.
Oben angekommen sehen wir zwar noch nicht für was wir hergekommen sind, dafür ein absolutes “Muss” Bild für den Papi. Japanische Bauarbeiter bei ihrer wichtigsten Tätigkeit 😉
Des Weiteren befinden sich hier überall Warnschilder, wegen den hier lebenden Tieren. Sollte man sich da vielleicht Gedanken machen?
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Wir lassen uns nicht abschrecken und sehen bei der nächsten Biegung endlich den Postkarten Schrein.

Der Aufstieg hat sich schon jetzt gelohnt. In der Sonne glänzt das Bauwerk schön und die Farben kommen toll zur Geltung. Nach einer kurzen Pause, geht es weiter.
Wir sind noch lange nicht ganz oben angekommen, haben jetzt aber immer die Chureito Pagode im Blick. Hier gibt es sogar eine WebCam, die den Fuji mit Schrein im Vordergrund 24 Stunden überträgt.
Trotz des Wetters machen wir tausende Bilder und halten das Geschehen fest. Auch eine Geisha posiert hier vor der Kamera ihres vermeintlichen Freundes, so kann ich nicht anders und fotografiere sie ebenfalls.
Wenn wir schon nicht auf den Fuji wandern können, kraxeln wir wenigstens hier bis zum nächst tollen Aussichtspunkt.
Wir entdecken ein Foto, wie es hier ohne Wolken aussehen könnte. Schon ganz witzig zu sehen, das wir scheinbar einen sehr guten Tag für diesen Ausflug abgegriffen haben.
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Der Abstieg gestaltet sich deutlich entspannter, mit einem fantastischen Blick auf die Stadt geht es die zahlreichen Treppen wieder abwärts.

Da wir hier keine Chance sehen, die nächsten Tage einen Windfreien Tag zu ergattern, entscheiden wir uns noch einmal das Meer zum Abschied aufzusuchen. Uns bleiben nicht mehr viele Tage mit dem Camper und so möchten wir wenigstens diese noch effektiv nutzen.
So verlassen wir den Mount Fuji mit einem letzten Blick auf den Wolkenberg und düsen Richtung salziges Nass. Lustig dabei, wir treffen hier schon auf den dritten Kreisverkehr in diesem Land, obwohl unser Vermieter uns auf die Nachfrage, wie man sich in diesem Verhält, sagte “Ach das seht ihr schon, ihr werdet eh auf Keinen treffen, es gibt nur drei”
Wir nehmen es mit Humor und zum Glück sind Sie nicht so voll wie in anderen Ländern. Unterwegs probieren wir uns erneut an japanischen Leckeren, diesmal einen Matcha Schwabbel.
Jan findet ihn super lecker. Mich kann das Ding nicht wirklich überzeugen. Spaßig sieht es alle mal aus und so kann es belustigt weiter gehen.
Um nicht die ganze Zeit im Auto zusitzen, mutieren wir wieder zu …
Wasserfalltourist zu sein ist unsere Lieblingsbeschäftigung und besonders wenn es so viele auf einmal sind.
Die Luftfeuchtigkeit ist enorm und durch den Nebel kann man ab und zu gar nicht die Hand vor Augen sehen.
Es sieht unbeschreiblich schön aus, wie sich das klare schillernde Nass in den kalten Bergfluss stürzt. Auch der Geräuschpegel ist dadurch enorm.
Durch den Wasserdampf gedeihen hier auch die Pflanzen extrem, alle freien dunkleren Stellen sind vermoost und so sieht alles noch grüner aus, als es eh schon wirkt.
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Wir laufen einen Rundweg um die zahlreichen Wasserfälle und so können wir sie quasi von allen Seiten bestaunen.

Wir können hier allerdings nicht ewig verweilen, weil wir noch ein ganz schönes Stück Wegstrecke vor uns haben. So geht es weiter Richtung den Beach Caves.
Doch schon nach einer Stunde Fahrt wartet das nächste Spektakel auf uns.
Auch wenn es hier nach einem wunderschönen Angelparadies aussieht, ist es doch der nächste Wasserfall.
Wie sagen wir immer so schön, einmal Wasserfalltourist, immer Wasserfalltourist 😉
Doch der erste Blick hat nicht ganz getäuscht, denn hier darf auch zwischen 9 und 16 Uhr geangelt werden und es ist als besonders Fischreiches Gebiet ausgeschrieben. Wir sehen allerdings nur winzige Forellen und sind hier eh nach Feierabend gelandet.
Leider wird es immer dunkler und so können wir das Meer nur erahnen. Als wir dann in eine Zufahrtsstraße einbiegen, die laut Navi die Hauptroute zum Meer darstellt, werden wir von einem blinkenden Japaner begrüßt.
Er macht uns verständlich, dass hier kein durchkommen ist und versucht uns mit viel Text und ausladenden Gestiken zu erklären, wo wir sonst lang fahren können. Wir bedanken uns wie immer höflich, drehen um und folgen dem Navi mit einer anderen Route. Doch ein wenig machen wir uns schon Gedanken, warum gesperrt ist und ob wir hier in Gefahr sind.
Als wir endlich den Hafen erreichen sind diese Überlegungen allerdings schon wieder verflogen. Unsere Schlafapp, hat uns hier einen Parkplatz zum Übernachten angezeigt. So richtig finden wir sie nicht und entscheiden uns letzten Endes einfach stehen zu bleiben.
Mal schauen ob wir mit samt dem Wohnwagen abgeschleppt werden 😉

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