Lieber im Rough, als im Büro.

Wiederholungstäter sind wir, wie fast zu erwarten beim Frühstück. Obwohl wir es wirklich versuchen und uns auf die Suche nach einem geeigneten Lokal machen, landen wir dennoch wieder im Honolulu Caffee.

Dies hat es uns sowohl geschmacklich, als auch vom Flair sehr angetan. Außerdem ist es nur einen Katzensprung von uns entfernt.

Heute an diesem sonnigen Sommertag, wenn die Meeresbrise durch die Straßen zieht und die nahen Berge zwischen den Wolkenkratzern aufblitzen, zeigt sich die kanadische 600.000-Seelen-Stadt am Pazifik von der schönsten Seite.

Wir wollen nach dem Frühstück eigentlich das Stadtzentrum erkunden. Doch wie könnte es anders sein, führt uns unsere erste Entdeckungstour zum … Hafengelände. Welch Überraschung! Wasser scheint uns magisch anzuziehen.

Und wenn wir gerade beim Thema magisch sind. Hier gibt es natürlich viel zu gucken, unter anderem ein riesiges Disney Kreuzfahrtschiff. Ohhh ja, da wird Kopfkino zur Realität. 

Außerdem verweilen wir erneut einige Zeit beim Landeplatz der Wasserflugzeuge. Es ist faszinierend, wie sie auf den kleinen Pontons über das kühle Nass schweben und nicht untergehen.

Wir könnten den ganzen Tag hier verbringen, noch dazu ist eine Art Markttag und wir können uns nur mit widerwillen los eisen, schließlich gibt es noch soviel mehr zu sehen. 

Der nächste Abstecher führt uns zum sogenannten Sky Tower. Der Vancouver Lookout ist der perfekte Ort, um sich vom 40. Stockwerk des Gebäudes einen Überblick über die Stadt zu verschaffen.

Die Aussichtsplattform befindet sich auf dem Harbour Centre-Hochhaus, das Büros und Geschäfte sowie ein Panorama-Restaurant beherbergt.

Zunächst müssen wir in dem Gebäude unsere Tickets holen, der Vorteil die elf Dollar teuren Eintrittskarten gelten einen ganzen Tag. Sprich wir könnten auch noch einmal zum Abend nach oben düsen.

Im Haus betreten wir den Fahrstuhl und sind überwältigt, als er sich in Gang setzt. Was wir zuvor direkt im Haus noch nicht geahnt hatten, es ist ein Glasfahrstuhl der außerhalb des Gebäudes in weniger als einer Minute uns auf 170 Meter Höhe bringt. So unvorbereitet darauf ist es faszinierend und beängstigend zugleich, sozusagen eine echt tolle Aussicht, aber nix für schwache Nerven.

Trotz des diesigen Wetters kann man von hier oben gut die Innenstadt, den Pazifik, die Berge der „North Shore“ und das Umland der Stadt überblicken.

Außerhalb tummeln sich immer wieder kleine Schmetterlinge an der Scheibe, die sich ganz flach an die Scheibe pressen um vor dem Wind geschützt zu sein. 

Schön ist auch, dass es relativ viele Informationen über die Stadt, ihre Sehenswürdigkeiten und die Umgebung zu entdecken gibt.

Vieles davon ist uns zwar nicht neu, aber die Beschreibungen noch einmal mit der Aussicht in den Einklang zu bringen, ist schon was besonderes.

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Wir sehen unseren gestrig besuchten Stanley Park sehr gut von hier oben und auch unser nächstes Ziel ist gut auszumachen, die Cathedral of Our Lady of the Holy Rosary.

Leider ist gerade Gottesdienst als wir die Kirche im französischen Stil aus dem 19. Jahrhundert erreichen.

So bleibt uns nur ein Blick von draußen und der weitere Marsch Richtung nächstem Touri Ziel.

Das historische Zentrum Vancouvers heißt Gastown, dementsprechend touristisch geht es in dem Viertel zu. Die denkmalgeschützten Häuser sind ein Touristenmagnet. Und nicht nur die, auch die „Steam Clock“, eine Dampfstanduhr die uns bereits mit gehupe und gepfeife schon von weitem empfängt.

Diese wird vom zentralen Dampf Heizungssystem des Viertels angetrieben und ist, obwohl auf antik getrimmt, erst an die 30 Jahre alt. Wir staunen nicht schlecht und stellen uns natürlich die Frage, wie das wohl funktioniert.

Es gibt hier auch zahlreiche Souvenirlädchen, aber es ist Feiertag und alles was zwei Beine hatte auf dem Weg. Der Trubel ist riesig und somit entscheiden wir uns, einen Tipp von den  Arbeitskollegen zu folgen.

Diese Empfehlung führt uns zum Queen Elizabeth Park in einen Vorstadtbezirk namens South Cambie. Hier geht es deutlich gediegener zu und das Straßenbild zieren eher moderne Country Häuschen anstatt große Wolkenkratzer. 

Doch was haben wir hier nun vor?

Wir wollen zum ersten Mal einen Golfplatz besuchen.  Denn hier kann man sich für nur 18 Dollar pro Person beim Pitch and Putt austesten.

Der Golfplatz ist auf einem Hügel, sodass man hoch und runter spielen kann und es sich auch zeitweise ein bisschen wie ein Spaziergang anfühlt.

18 mal heißt es den Ball ins Loch zu befördern. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. Zu unserer eigenen Überraschung treffen wir keine Bäume oder Autos.

Und zu meinem erneuten staunen muss ich dazu sagen, dass auch diese Sportart Jan eindeutig liegt. Er spielt, als hätte er nix anderes je getan und man könnte vermuten, dass er heimlich übt. 

Zum späten Nachmittag haben wir es geschafft und sind ein wenig enttäuscht, dass es diese Möglichkeit nicht auch im bürokratischen Deutschland gibt. Bei uns muss man schon wieder in einem Verein sein und erhöhte Jahresbeiträge blechen, damit man sich mal auf dem Grün austoben kann. Echt schade.

Am späten Nachmittag machen wir uns wieder auf den Rückweg ins Zentrum und besuchen dann doch Matti zuliebe noch eine Art kleines Shopping Zentrum, denn wir ahnen das in Vancouver wahrscheinlich die einzige Möglichkeit zum ausgiebigen Bummeln bestehen wird.

3500 kanadische Dollar sind umgerechnet derzeit 2400 Euro.

Die Preise in manchen Schaufenstern rauben uns fast den Atem und wir sind uns unsicher, welches Klientel hier bedient werden soll. 

Doch unter anderem gibt es hier sogar einen Disneyladen zu bestaunen, sozusagen beginnen wir magisch und beenden auch so den Tag. 

Nach so vielen Eindrücken bzw. sportlicher Aktivität essen wir unser Abendbrot heut erneut entspannt zu Hause. Was will man auch mehr- toller Ausblick- leckeres Essen- gemütliche Couch. Besser kann so ein Tag nicht enden.

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