Teuflische Lotte

Über unsere Unterkunft haben wir ja bereits berichtet, doch wir sind noch nicht näher auf die Lage unseres Feriendomizils eingegangen. Das möchten wir heute nachholen.

Wie man schon festgestellt hat, machen wir in diesem Jahr Urlaub in Norwegen, genauer gesagt auf Hidra.

Dies ist eine Insel im südnorwegischen Flekkefjord mit etwa 600 Einwohnern. Die geschichtsträchtige Insel bietet Unterkünfte und Angelmöglichkeiten. Hidra wurde bereits vor Tausenden von Jahren von Menschen bewohnt, unter anderem von den Wikingern.

DSC_0972

Aufgrund der großen Auswanderungswelle nach Amerika sank die Bevölkerungszahl von Hidra während des 19. Jahrhunderts rapide. Die Zeiten waren hart in Norwegen und es gab jede Menge Arbeit in Amerika, sodass viele Menschen auswanderten, um Geld nach Hause schicken zu können.

DSC_0049

Vor der Besetzung durch die deutschen Truppen während des Zweiten Weltkriegs war die norwegische Marine auf Hidra stationiert. Doch aufgrund der Tatsache, dass Norwegen sich den Besatzern ergab, gab es keine Kampfhandlungen auf der Insel und die Marine verschwand. Kurz darauf bauten die Deutschen die Festung auf Hitterøya.

DSC_1003

Die Zahl der deutschen Besatzer bei Hågåsen stieg auf etwa 100 an, da hier eine Kommandozentrale errichtet wurde, sowie eine Residenz für Offiziere und Mannschaften, eine Kantine, ein Lazarett, Munitionsdepots, unterirdische Gänge, Artillerie, Flugabwehrkanonen und mehr. Vorbeifliegende britische Flugzeuge wurden beschossen, jedoch wurde die Gegend nicht bombardiert.

DSC_1000

Zu jener Zeit gab es keine Autos auf der Insel. Die Straßen waren steil und schmal, sodass Pferde die wichtigsten Fortbewegungsmittel waren. Erst später wurden Straßen für Lastwagen und andere Fahrzeuge gebaut.

DSC_0991

Im Jahre 1972 wurde die Fährverbindung nach Hidra gegründet. Asphaltstraßen wurden auf der Insel gebaut, um es Einheimischen und Besuchern zu erleichtern, auf die Insel zu gelangen, auf der es damals mehrere Geschäfte, Schulen und Kapellen gab. Diese Fähre fährt auch heute noch täglich und das ganze Jahr hindurch.

DSC_0982

Heute gibt es auf der Insel keine Schulen mehr und der Tourismus ist die wichtigste Einnahmequelle der Einheimischen. Früher stellte die Fischerei den wichtigsten Wirtschaftszeig dar, der sich mittlerweile jedoch fast ausschließlich auf Lachsfarmen und lokale Fischerei beschränkt.

Durch das die heutige Wettervorhersage noch einmal sehr gut war, im Gegensatz zu den Prognosen der nächsten Tage, erkundeten wir alle gemeinsam mal die Gegend  mit dem Boot und dabei natürlich auch die angesprochenen Lachszuchten.

DSC_0042

Es war ein schönes Gefühl sich den Wind um die Nase wehen zu lassen und die wunderschöne Aussicht zu genießen.

DSC_0039

Wir fuhren an vielen spanenden Felsvorsprüngen vorbei und auch Schafe blökten uns zu.

DSC_0017

Da wir uns vorher einigen waren, keine Angeln bei der Erkundungstour mitzunehmen, wurden die Angler ganz hibellig, als plötzlich der Kartenplotter viele Kanten und Fisch meldete.

Gegen Mittag hatten wir wieder Land unter den Füßen, doch die Angler konnten es nicht lassen und machten sich noch einmal auf.

DSC_0053

Und sie sollten mit wunderschönen Fängen belohnt werden…

20160613_164716_2

Nicht nur dieses Prachtexemplar wurde an die Oberfläche befördert. Jan fing endlich ein außergewöhnliches Untier aus der Tiefe.

Irgendwie besteht dieser Fisch nur aus Maul und hatte so einiges in seinem Magen zu bieten. Wer denkt, dass dort Schlamm an Jans Angel prangt, möchten wir eines besseres belehren…

DSC_0062

Der Seeteufel (Lophius piscatorius), auch Anglerfisch oder Lotte genannt, ist ein Fisch aus der Ordnung der Armflosser. Sie leben auf dem Meeresgrund in Tiefen von 20 bis 1000 Metern und ernähren sich vor allem von Fischen, die mit den Antennen angelockt und durch plötzliches Aufreißen des riesigen Mauls eingesaugt werden. In manchen Gegenden wurden zum Teil Überreste von Seevögeln in Ihren Mägen gefunden. Seeteufel haben ein gutes Fleisch, das auch nach der Zubereitung fest und nahezu weiß bleibt. Beim zerlegen des Fisches ähnelt es aber eher einem Stück Hänchen.

Erneut ein gelungener und entspannter Urlaubstag, der mit einem leckeren Grillen abgerundet wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert