Der letzte Tag. Schon ein bisschen übelst traurig.
Wir lassen uns davon aber nicht runterziehen, sondern treten selber in die Pedale.
Ganz nach dem Motto „Eine Draisine Fahrt ist lustig, eine Draisine Fahrt ist schön“ strampeln wir uns am letzten Tag einen ab.
Los geht es in Flekkefjord.
Von 1904 bis 1990 war die Eisenbahn eine der wichtigsten Verkehrsverbindung für Flekkefjord. Die Eisenbahnlinie verbandt Flekkefjord mit der Sørlandsbahn und war somit wesentlich für die Anbindung der Bevölkerung an die grösseren Zentren in Ost und West.
Silvester 1990 fuhr der letzte Schienenbus nach Sira und eine Eisenbahnepoche ging zuende.
’Flekkefjordbanens Venner’ – die Freunde der Flekkefjordbahn – haben es sich zu ihrer Aufgabe gemacht die Bahnstrecke zu bewahren und ein ’lebendes’ Museum aufzubauen unter dem Motto ”Schutz des Kulturerbes durch aktiven Gebrauch”.
Und dieses lebende Museum bedeutet eine Erlebnistour mit einer Draisine. Die Fahrt startet im Holzhausörtchen Flekkefjord und führt über 17 Kilometer entlang fantastischer Natur und faszinierender Architektur.
Wir sind ein bisschen skeptisch, als wir das Metallgestell bei der Übergabe betrachten, denn wirklich sicher sieht anders aus und so setzen wir ohne zu murren die Helme sofort auf.
Die Kühe staunen nicht schlecht und beäugen unsere polternde Höllenmaschine. Vielleicht sind Sie auch neidisch.
Typisch norwegisch, geht es nicht nur gerade aus…sondern schön Bergauf und Bergab. Hier kann man sich wirklich richtig austoben.
Eigentlich dürfen wir das Gefährt nicht verlassen, zumindest hat dies Jan unterschrieben, aber unsere Neugier siegt über vernunft und so wird ganz nebenbei auch die Umgebung zu Fuß erkundet.
Entlang der Strecke sehen wir immer wieder Metallschrott, was hier einfach so rumliegt. In Deutschland hätte man es nicht lange bitten müssen und über Nacht wäre es schon längst weggeborgt.
Doch natürlich überwiegen die schöne Ausblicke und tollen Wunder der Natur.
Ganz zu meinem bedauern, führt uns die wohl spektakulärste Draisinentour Skandinaviens durch 17 unbeleuchtete Tunnel. Das ist wirklich gruselig und die kleinen mitgegebenen Lampen helfen da nur mäßig.
Hauptattraktion der Fahrt ist nicht etwa die berauschende Natur oder Tierwelt, nein das Highlight ist …
…dieser schöne Grill der es Jan angetan hat. Zum Glück hat unser Gefährt keinen Hänger😉
Dafür hat unser kleines tuckerndes Vehikel aber eine Sitzbank, auf die ich mich auch während der Fahrt gerne begebe.
Hier aber auch ein Beweis, dass ich dort nicht nur meine Zeit abgesessen habe ;-P
Alles in Allem hat uns der Ausflug gut gefallen und so zum Abschied war es eine schöne Abwechslung.
jaja Matti fürs Foto hätte ich mich auch mal kurz von der Bank erhoben um mich kurzfristig auf den Fahrradsattel zu setzen😛