Kaltes ekliges Nieselwetter und verlängertes Wochenende… was will man da so richtig unternehmen?
Während Jan sich seine Zeit bei einer „Retro Lan“ in Niesky vertreibt, wende ich mich der Arbeitswelt zu und gehe am Samstag fein dort hin.
Man könnte denken, dass nach getaner Arbeit mal so richtig Faulenzen angesagt ist. „Ähm neee“… das bei mir ebenfalls keine Langeweile entsteht, dafür sorgt die Besucher Rasselbande.
Denn erneuten erwarten wir Besuch in unseren heiligen Hallen und da es bei uns so schön ist, natürlich auch über Nacht. Nachdem alle Spielplätze abgegrast, die Wohnung verwüstet und die Mägen gefüllt sind…
starten Sie wieder Richtung Heimat und mir bleibt zumindest der Feiertag zum Verschnaufen *denkst`e
Jan ist am Montag wieder aus seiner Cyber Welt aufgetaucht und ich möchte mich ins nächste Erlebnis stürzen. Ich schleppe Jan zur nächsten surrealen Welt … der „Magic City“.
Hinter dem Namen versteckt sich eine Ausstellung der neuen Zeitgenössischen Kunst, viele werden diesen Ausdruck jetzt belächeln, doch es ist meine Meinung. 1.400 Spraydosen wurden geordert, rund 1.600 Quadratmeter Wandfläche galt es zu gestalten.
Die Kunst der Straße wird hier also in einer Ausstellung präsentiert, von was Rede ich überhaupt genau … vom Thema Street Art.
Ein Kommentar auf der Internetseite von Magic City lautete „Streetart goes Kommerz.
Jetzt zahlen wir schon Eintritt. Geilo.“ Ob diese Aussage positiv oder negativ gemeint ist, sei jedem selbst überlassen. Ich bin jedenfalls großer Fan von der Straßenkunst, wenn man auch von dieser sprechen kann.
Hier auf 2500 Quadratmetern erlebt man wie künstlerisch Street Art sein kann. Einige der besten internationalen Street-Art-Künstler haben speziell für diese „Magic City“ gemalt, gesprüht, geritzt, geklebt oder sogar gestrickt. Allerdings haben die Künstler ihre Werke nicht aus aller Welt mitgebracht, sondern sie in den letzten Tagen in Dresden selbst angefertigt.
Ein kleiner Teil der Ausstellung widmet sich der Hintergrundgeschichte. Besonders Fröbi sollte hier die Ohren spitzen, denn …
Andere Bereiche wiederum laden zum Entdecken und ausprobieren ein, so zum Beispiel ein Gemälde voller Türen.
Öffnet man diese, verändern sich die Darstellungen und auch der Eindruck.
Es gibt zahlreiche Kunstwerke, die erst mit dem richtigen Standpunkt einen Sinn ergeben. Auf den Fotos schwer wiederzugeben, weil hier ja bereits der richtige Standpunkt ausgewählt wird, um das Bild zu schießen.
Im ganzen Bereich verstecken sich lustige Gimmicks, die man manchmal sogar erst auf den zweiten Blick erkennt und ins Schmunzeln gerät.
Insgesamt ist die Ausstellung sehenswert, ob wirklich empfehlenswert sei dahingestellt. Uns fehlten regionale Inspirationen, gerade mit der Dresdener Neustadt in der Nähe hätte man hier noch andere Gesichtspunkte betrachten können.
Die Highlights sind schon bei der Werbung verwurstet und das ist sehr schade. Auch zur „Müll Kunst“ hätte man mehr, als nur zwei Werke anbieten können.
Also vom Gefühl, wie gesagt nicht ganz rund. Aber dennoch für uns an diesem komischen Herbsttag ein gelungener Ausflug.