Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön…doch bevor es soweit ist, sollte man ja erstmal zum Wasser kommen.
Zunächst sei der Hintergrund unserer heutigen Reise erläutert. Meine Eltern haben zum 100. Geburtstag einen Gutschein für einen sächsischen Dampfschifffahrtsausflug ihrer Wahl von meinem Cousin bzw. Onkel erhalten. Da waren wir natürlich mit an Bord * kleiner Wortwitz 🙂
Die Möglichkeit der unterschiedlichen Fahrtstrecken ist reichlich, doch wir entschieden uns für Bad Schandau. Zunächst ging es mit dem Zug in den Landkreis des sächsischen Schweiz-Osterzgebirges. Denn die Schiffe fahren bereits sehr früh aus Dresden ab (also vor unserer Aufstehzeit) und warum nicht auf unterschiedlichen Wegen die Umgebung erkunden.
So bleibt uns auch noch ein wenig Zeit den schönen staatlich anerkannten Naherholungskurort zu besichtigen. Doch wenn wir ehrlich sind, durchqueren wir die kleinen Gässchen nur mit einem Ziel…
Wer sich einen steilen Aufstieg ersparen möchte und dennoch einen grandiosen Rundumblick bevorzugt, ist hier genau richtig. Über 100 Jahre ist dieses Metallkunstwerk schon alt. Mit einem modernisierten Personenaufzug erreicht man damals wie heute auch die Höhe nach Ostrau in Bad Schandau.
Der freistehende, 50 m hohe Turm ist in solider Bauart aus Stahl errichtet und durch eine Brücke mit einem Waldweg verbunden. Oben angekommen erwartet uns ein wunderschöner Blick über das Elbsandsteingebirge und die Sächsische Schweiz. Nicht so schön ist der Blick auf Bad Schandau selbst. Zuviel Industrie und Verkehr!
Wir waren mit Papa früher schon mal hier gewesen, aber erst als wir das oben befindende Gartenlokal wieder erkenn, können wir uns daran erinnern. Neben den wunderschönen Ausblick, bietet uns hier auch die seltene Möglichkeit, scheue Raubkatzen aus der Nähe zu betrachten.
Denn hinter dem Imbiss wurden alte Wildtiergehege erneuert und für zwei Luchse ein neues Zuhause geschaffen. Zum Glück gibt es kein Geruchsblogging denn die Düfte der großen Katzen sind schon recht streng. Also geht es wieder zurück, denn wir treffen uns ja noch mit den „Ideenfindern“ der Reise.
Pünktlich um 16 Uhr betreten wir das Schiffsdeck der „Pillnitz“ und sichern uns einen Platz auf dem Oberdeck. Leider nur semiprofessionell zusammen, aber immerhin mit tollen Blick auf die vorüberschippernde Landschaft.
Mit ihren 9 Schaufelraddampfern ist die sächsische Dampfschifffahrt übrigens die älteste der Welt, bis zu 129 Jahre haben Sie auf dem Buckel. Doch das Schiff macht dennoch einen soliden Eindruck und wir können uns so sehr wichtigen Dingen widmen 🙂
Wir durchfahren eines der schönsten Flusslandschaften Europas von Bad Schandau, Königstein, Wehlen über Rathen …
… es geht entlang einer herrlichen Uferlandschaft mit weiten Wiesen, bewaldeten oder weinbepflanzten Hängen, gewaltigen Felswänden, Schlössern und idyllischen Häuschen. An Bord des Schiffes kann man in den Motorraum einen Blick werfen und über Lautsprecher werden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf der Strecke erklärt, so hat das ganze sogar noch einen lehrreichen Hintergrund.
Während es auf dem Wasser eher ruhig zugeht, wird gefühlt aller paar Meter das imposante Schiffshorn betätigt. Unser Schipperkahn könnte ja wirklich übersehen werden 🙂
Doch der alte Schonstein macht nicht nur Krach, sondern bietet auch Wärme für die besonders Harten!
Pünktlich zur Dämmerung treffen wir in Dresden ein und der Panoramablick auf die wunderschöne Elbterassenkulisse rundet den Ausflug dann vollends ab. Wer da nicht ins Schwärmen kommt, ist selber Schuld.
Die letzten Stunden des Abends lassen wir noch gemütlichen im Restaurant ausklingen und schwelgen in Erinnerungen der schönen Momente von diesen und vergangenen Ausflügen. Auf jeden Fall ist dieses Fortbewegungsmittel sehr empfehlenswert. Hoffentlich Dampfen und Schnaufen sie noch lange durch das Elbtal, denn es ist einfach pure Nostalgie.