Mehr Meer

Wenn man am Meer übernachtet kann es passieren, das einen am Morgen nicht nur der Strand und die Wellen begrüßen, sondern auch gleich ein Angler den Tag versüßt.

Und hier nicht nur Einer, sondern gleich unzählige. Jan kommt gar nicht mehr aus dem Schauen raus.
Den größten Teil des Tages verbringen wir heut am Meer und beobachten unsere Umgebung. Japaner reisen scheinbar ebenfalls gern umher und da heut Sonntag hier ist, rechnen wir mit vielen Besuchern.
Ab 10.00 Uhr füllt sich der Strand dann auch, aber zu uns lässt man anscheinend einen respektvollen Abstand.
Jans blaue Flecke sind bei der Badehose noch immer deutlich erkennbar und vielleicht denken Sie, er wäre ein europäischer Schläger 😉
Wir beobachten wie die kleinen Kinder im Meer rumtollen, einen Typen der immer um seine Kamera mit vollgepackten Motorrad fährt zahlreiche Angler beim Fugu fangen und Perlentaucher (Kind mit Taucherglocke) 😉
Die Ausrüstung der Angler sieht schon vielversprechend aus, dennoch fangen sie hier nur Minifischlein. Keine Ahnung, ob sie die dann noch ausnehmen oder gleich im ganzen in den Topf werfen.
Wir sammeln da lieber Muscheln im Wasser, die hier sicher ebenfalls als Delikatesse durchgehen würden.
Es ist beeindruckend, wie sie trotz des Sandes und der Wellen sich hier weiter bewegen.
Doch nicht nur coole Schnecken, auch Muscheln und anderes undefinierbares gibt es zusehen und zu finden.
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Am meisten und auch lustigsten sind die Besucher, die nur mit ihren Autos hier vorfahren, um von diesem ein Foto zu machen. Ein bisschen per Selfie zu posieren und dann wieder fahren.

Wir beobachten auch einen schicken gelben Mazda Sportwagen der eben genauso anhält, das Pärchen steigt aus, putzt den Sand vom Auto. Dann macht der Typ Fotos vom Auto und sie Fotos von sich. Nach ca. 15 Minuten gehen sie wieder zu ihren PkW, was dann passiert hätte niemand gedacht. Sie lässt drei Kinder aus dem Auto steigen, wahrscheinlich sollten die hinter den Sitzen liegen bleiben, das man sie ja nicht sieht. Da bleibt einem manchmal die Spucke weg.
Ebenfalls ein bisschen beunruhigend ist die Geschwindigkeitsbegrenzung, die hier, wie auch im ganzen Land eh keiner beachtet. Manche rasen mit 100 km/h hier lang, obwohl wir gelesen haben, das harte Strafen für Verstöße drohen, aber wahrscheinlich für Ausländer.
Wir halten uns ja größtenteils daran, fahren ab und zu zwar auch 10 km/h zu schnell und werden dennoch immer überholt, sogar von LKWs.
Ein kleines Stück geht es für uns heute noch den Strandweg entlang, bevor wir wieder im Asphaltalltag ankommen.
Zum Glück düsen wir noch ein Stück am Meer entlang, bevor wir wieder ins Inland abdrehen. Weil unser Hunger nicht ganz so groß ist, entscheiden wir uns heute mal für eine Kostprobe von der Wärmetheke des Supermarktes.
Die Auswahl ist groß die Schilder wie immer sehr aussagekräftig, deshalb entscheidet nun das Auge. In die Auswahl haben es diese Produkte geschafft.
Nach dem dinnieren ist der Inhalt der fritierten Speisen nicht wirklich klarer… Scampis, Fischbuletten, wieder dieser gestrig beschriebene Babybrei, Hünchen und eine Art Quarkbällchenteig mit geschmacksneutraler Wiener. Alles schmeckt wahrscheinlich leckrer, wie es sich anhört.
Weiter geht es … Und jetzt werdet ihr uns alle für Verrückte halten…
Zu einem Onsen. Ja wir waren am Meer und hätten da Baden können, aber das Salz klebt wirklich abartig und somit entscheiden wir uns lieber für die Luxus Variante.
Diesmal ist ein richtiger Onsen und kein Sento, das heißt, dass Wasser kommt hier direkt aus der Quelle und ist extrem heiß. Nach diese Aktion fühlt man sich gleich frischer und so geht es weiter nach O- Shima.
Vorbei an einem Werbegebiet mit Schilderwald und ganz zur Freude von Jan, Werbung für Makita Werkzeug. Wie er das aus diesen Meer an Schilder herausfiltern konnte… Respekt. Er hat halt den Blick fürs Wesentliche 😉
Ansonsten sehen wir auch wieder ein mörderisch große Buddha Statur von weiten. Sie überragt die ganze Stadt und schimmert golden im Licht der untergehenden Sonne. Amerika kann sich nur eine Freiheitsstatue leisten, hier hat man gleich mehrere hochhaushohe Denkmäler.
Da wir am ersten Tag uns schon eine angeschaut haben, fahren wir diesmal ohne anzuhalten weiter. Dafür müssen wir gleich danach  eine Pause einlegen, denn wir haben von der Straße zahlreiche Angler an einem schönen Flüsschen gesehen.
Doch hier wird auf keinen Fall so geangelt, wie wir es kennen. Der Fachmann würde sagen, die haben gestippt. Also sie gehen eher auf kleine Fischlein.
Also geht es lieber weiter nach O-Shina. Dies ist ein pflanzenreiche Insel, die nur über eine lange Fußgängerbrücke erreichbar ist und so einige Besonderheiten für uns bereit hält.
Die einzigen Häuser auf der Insel sind die einer Tempelanlage, ansonsten wohnt hier niemand und wie könnte es anders sein, die geistlichen Gebäude sind nur treppaufwärts erreichbar.
Fast schon mystisch bettet sich der Schrein in die Natur.
Es wirkt alles ein wenig verlassen und durch Stürme mitgenommen, wird aber noch offiziell als Gebetsstätte genutzt.
Das anschließende Waldgelände ist besonders sehenswert.
Knorige Bäume winden sich durch das Gestrüpp und es entsteht eine geheimnisvolle, fast schon verträumte Stimmung.
Während ich noch ganz verzaubert von dem Wäldchen bin, hat Jan schon die nächste Entdeckung gemacht.
Angler! Da sind die seltenen sechseckigen Felsformation die es hier zu sehen gibt fast schon nebensächlich 😉
Die Steinplatten wurden vor Jahrtausenden durch Plattentektonik übereinander geschoben, das spektakuläre daran, daß sie nicht gerade, sondern im 45 Gradwinkel abstehen.
Die Natur hat sich trotzdem wieder diesen Lebensraum zurück erobert und wunderschöne Blumen bieten Postkartenidylle.
Der Rundweg führt uns einmal mitten um die Insel und sogar ein Leuchtturm befindet sich hier drauf.
Leider findet man hier keine „typischen“ Leuchttürme, sondern eher Lichter an den Klippen.
So langsam geht die Sonne unter und wir machen uns wieder auf den Rückweg, wer weiß welche Tiere hier noch so rum kreuchen, dennen man lieber im Dunkeln nicht begegnen möchte.
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Auch die Schilder warnen uns, nicht so lange hier einen Fuß auf die Insel zusetzen.

Wir treten den Rückweg an und können noch einmal den Ausblick von den Klippen genießen, bevor es wieder ins Dickicht des Waldes geht.
Eine schöne Insel, die ohne Tam Tam trotzdem sehr sehenswert war.
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Zum Abschluss des Tages genießen wir noch am nahe gelegenen Strand den Sonnenuntergang, wenn das mal nicht den Tag so richtig abrundet.

4 Gedanken zu „Mehr Meer

  1. Hey ihr zwei Weltenbummler. Jan muss ganz schön stark sein bei diesen vielen Anglern. Das essen ist sehr mutig. Sicher auch interessant. Coole Autos am Strand und ein Traum von Leuchtturm. Macht weiter so und haltet den Kurs. K.u.M

  2. Diesmal fehlt der Michi-No-Ecki, der wird doch sonst immer gleich bewertet^^. Schön das ihr Spaß habt den Jetlag hab ihr ja erfolgreich besiegt oder hattet ihr gar keinen?

    1. Jetlag hatten wir keinen, denn wir sind ja gut geplant über Nacht geflogen. Du hast dich wohl schon an unsere Michi-No-Ecki Geschichten gewöhnt 😉 Am Meer hatten wir keinen Platz, da haben wir im Sand direkt am Wasser geparkt.

  3. Hallo ihr Abenteurer. Habe gerade von Erdbeben in Japan gehört und hoffe es geht euch gut. So viele Angelmöglichkeiten da wird wohl der Jan gar nicht mehr zurück wollen.
    Lg Andrea

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