Auf diesen Mautparkplätzen könnte man den ganzen Tag Leute beobachten, zumindest am Morgen ist hier soviel los, dass es immer was zu glotzen gibt.
Besonders der geschniegelte Japaner, der bei Regen seine Felgen putzen muss, hat es mir angetan. Wir sind ein bisschen aufgeregt, weil wir heute auf einem Parkplatz in mitten einer Mautstrecke übernachtet haben und uns nicht ganz sicher sind, ob nur nach Strecke oder auch nach Zeit bezahlt wird. Dann wird es teuer.
Wir haben Glück und brauchen nur die Entfernung blechen. Heute wollen wir in die riesige Metropole Osaka.
Unser erster Anlaufpunkt ist das CupNudel Museum. Schließlich ist hier die Hochburg der Bechersuppen und somit sind wir neugierig was uns erwartet.
Was nicht so alles aus Japan kommt. Und wir mitten drin 🙂
Zunächst wird spielerisch die Herstellung erklärt und welche Besonderheiten es bei der Zusammenstellung zu beachten gab.
Hättet ihr gewusst, das selbst im All die Dosenprodukte benutzt werden? Sicher eine gute Alternative, wenn man die chemische Leckerli nur mit Wasser aufgießen muss.
Beim Zeitstrahl kann man noch einmal schön nachvollziehen, welche Produkte als erstes auf den Markt gebracht wurden.
Im Jahr 1958 brachte die Firma Nissen zum erst Mal trocken Rahmen auf den Markt, ein Verkaufsschlager wie sich herausstellte.
Seitdem sind die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen und Verpackungsdesigns entstanden sowie weltweit exportiert.
Nummer eins der Verbraucherliste ist China mit 38 Milliarden gemamften Produkten im Jahr, wir sind da mit 200 Millionen in Deutschland nur im Mittelfeld gelandet.
Das Highlight für uns natürlich, als wir selbst Hand anlegen können und unsere eigene CupNudel Box kreieren.
Zunächst dürfen wir der Box ein eigenes Design verpassen, malen macht dem Jan am meisten Spaß 😉
Danach ging es ans befüllen, leider dürften wir nicht alle Inhalte auswählen, sondern mussten uns für vier Zutaten entscheiden.
Zuletzt wurden die Boxen noch Keimfrei verschweißt, also wie immer alles total hygienisch klinisch.
Ein schönes und auch praktischen Souvenir, ganz Hand gemacht.
Als wir aus der „Produktionshalle“ wieder das Tageslicht erblickten, ist davon nicht mehr viel zusehen, nicht weil wir so lange gebraucht haben, sondern weil draußen schon wieder die Stürzbäche vor dem Fenster toben. Und wir haben keinen Schirm mit, so geht es pitschnass zurück zum Parkplatz und weiter in die Stadt hinein.
Hier ist deutlich mehr los und wir bekommen zum ersten Mal einen Vorgeschmack auf Tokyo. Tausende Menschen bahnen sich hier ihren Weg durch die City.
Unser Ziel ist das „Five Heps“, ein riesiges Einkaufszentrum mit einer Besonderheit. Doch zunächst bahnen wir uns den Weg durch die Massen und entdecken japanische Einzigartigkeit.
Durch das die Straßen so voll gestopft sind und die Parkplätze an der Hand abzählbar, wird hier natürlich auch viel Fahrrad gefahren, um schneller an den Ausgangspunkt zu gelangen.
Deshalb eigentlich nicht verwunderlich, dass es auch Fahrradparkgaragen gibt. Bisher noch nie gesehen, aber ganz praktisch können so mehr Räder auf schmalen Platz untergebracht werden.
Desweiteren gibt es hier ein McDonald Lieferservice, warum hat es dieser noch nicht nach Europa geschafft?
Dann sind wir auch schon da und sehen unser Ziel zum Greifen nah. Wir haben uns heute gedacht Riesenrad fahren oder Shoppingmall kann jeder, aber dies zu kombinieren, einfach fantastisch.
Schon die Eingangshalle überzeugt uns. Über sieben Etagen hoch, verlaufen Rolltreppen in verschiedenste Richtungen und in mitten des Wustes zwei riesige Wale.
Zunächst fahren wir mit den zahlreichen rollenden Treppen bis in die die letzte Etage, hier ist erstaunlich wenig los und wir können sofort in eine der roten Gondeln einsteigen.
Vielleicht liegt das auch am Wetter denn die Aussicht ist nicht wirklich weitreichend, aber ein interessanter rundum Blick bietet sich uns.
Und hatte ich von unten noch ein wenig gemummelt, dass es gar nicht so hoch ist wie erwartet, kann ich nun doch eingestehen, die Höhe reicht schon aus 😉
15 Minuten tuckern wir ganz entspannt über die Stadt Osaka, daran denken, das es hier vor kurzem ein Erdbeben gegeben hat darf man nicht, denn in so einer Gondel wäre man dann wirklich machtlos.
Doch das tun wir nicht, wir genießen die Fahrt, schauen uns eifrig um und saugen die Regenaussicht in uns ein.
Nach dieser außergewöhnlichen Fahrt stürzen wir uns ins Getöse. Gefühlt ist heut alles auf den Beinen was zwei oder auch vier Beine hat.
Auf jeden Fall ist das Grundrauschen enorm und überall säuseln schreiende Japanerin mit Kopfstimme eine andere werbeartige Melodie. Entweder ist hier durch die Großstadt soviel los oder weil heute Samstag ist.
Wir finden zahlreiche coole Lädchen zum Staunen und Verweilen. Mehrere Manga Stores befinden sich auf einer Etage und gleich daneben für mich ein Disney Laden 😉
Da bleiben keine Wünsche offen. Hier gibt es wahnsinnig viele Produkte von Stitch und Goofy. Man kann sogar seine Plüschtiere mit Umhängen von anderen Tieren pimpen.
Hier gibt es nichts, was es nicht gibt… Glücksbärchis, Hello Kitty, die bläuliche Figur Qu (die meinen Karstadt Alltag geprägt hat) und dieser Geselle, der sicher der Sps Gang noch in Erinnerung sein sollte 😉
Wir bleiben standhaft und selbst wenn es uns alle zugetraut haben, kaufen wir kein Geruhsch. Wir bahnen uns die sieben Etagen durch das Kaufhaus und sind dann auch im Erdgeschoss total geschafft.
Unser nächster Punkt auf der ToDo Liste ist das Osaka Castle. Mal wieder eine Burg, diesmal mitten im Herzen von Osaka. Doch wir scheitern schon am Automaten an unserem schwer erkämpften Parkplatz. Er akzeptiert nur neuere 1000 Yen Scheine, davon haben wir aber leider nicht genug.
Somit müssen wir irgendwo tauschen, doch selbst der dritte Laden untersagt einen reinen Geldtausch. Mit verkniffener Mine bestellt Jan ein Getränk, eigentlich wollte er dieses Verhalten nicht noch belohnen.
Um ihn aufzumuntern notiert die Bedienstete noch einen netten Spruch auf den Becher, macht damit aber alles bei ihm schlimmer. Zumindest kommen wir so schon mal von der Parkzone runter und kämpfen uns durch die Stadt. Erstaunlich das hier so wenige Unfälle passieren, denn gefühlt fährt jeder wie er will, andauernd überholen uns Motorroller oder es parken Leute in Verbotszonen. Alle bissel Raudihaft hier, das erleben wir so zum ersten Mal in diesem Land.
So kommt Eins zum Anderen, wir müssen das erste Mal die Parkplatzsuche aufgeben und unverrichteter Dinge weiter fahren. Für viele Plätze waren wir zu hoch bzw. zu lang und wir wollen es nicht darauf anlegen.
Also düsen wir zu unserem Schlafplatz. Dieser liegt heute auf einer Art Insel in Universal City. Dort wandern wir noch einmal auf die Brücke um unsere Umgebung, die zahlreichen Hochhäuser bzw. Lichter der Stadt zu bestaunen.
Die Vorfreude auf den morgigen Tag ist groß… Denn schon der Name der Insel verrät, was morgen ansteht 😉
Kamehameha,
sehr schöner Bericht. Da muss Jan mal bei der nächsten Geldtauschaktion den Vegeta oder Broli raus hängen lassen.
Danke für den Bericht und euch noch viel Spaß.
Gruß Christof
Leider hat sich der Automat geweigert auf den Vegeta zu reagieren. Da müsste ich doch leider wieder die Kreditkarte zücken.
Waaaaalter !!! Wie ich ihn vermisse.
Happy Urlaub weiterhin…freu mich jeden Abend auf meine Japan-Lektüre.