Auf leisen Sohlen

Da wir nur dicken Toast im Supermarkt bekommen haben, beginnt unser Tag ganz im Zeichen des heutigen Ausflugsziels. Ich fuchtel  erstmal wild mit dem großen scharfen Messer am Tisch herum und mache aus den dicken Scheiben jeweils 2 Neue. Matti hofft dabei inständig, dass ich mir nicht in die Finger schneide.

Ohne das ich einen Finger verliere oder sonstige Schnittwunden erleide, bringen wir das Frühstück hinter uns. Anschließend versuchen wir bei dem Mishi-No-Eki noch unsere Wassertanks auf zu füllen. Da bei allen Wasserhähnen die Räder abmontiert sind, müssen wir das Personal fragen. Ein freundlicher Mitarbeiter begleitet uns zum Wasserhahn und schwupp die Wupp sind unsere Tanks wieder voll, so dass wir auch das Frühstücksgeschirr abwaschen können.

Nach dem das endlich erledigt ist, geht es weiter nach Iga. Diese Stadt ist der Ursprung der Ninjas in Japan.

Hier gibt es auch heute noch die bedeutendste Ninjaschule Japans.

Als erstes steht hier ein Museum auf dem Plan. Doch dies liegt auf dem kleinen Hügel mitten in der Stadt. Matti zeigt hier auch wieder, wie toll sie das Wandern findet und wie man am gemütlichsten einen Berg hinauf läuft.

Bei 30 °C ist ja auch nichts anderes zu erwarten. Oben angekommen geht es direkt zum Museumseingang.

Nach dem wir ein Ticket gelöst haben, führt uns eine Kunoichi, ein weiblicher Ninja, durch den ersten Teils des Museums.

Es ist ein Wohnhaus der Ninjas. Der erste Raum ist eine Küche, mit sehr großen fest eingesetzten Töpfen, sowie dem Badezuber. Der Badezuber kann durch den darüber hängenden Strohdeckel in eine Sauna umfunktioniert werden.

Aus der Küche geht es in den ersten Nebenraum. Hier zeigt Sie uns 2 Stabwaffen, die hauptsächlich dazu genutzt wurden, Gegner heran zu ziehen und um zu werfen. Des Weiteren erklärt sie, wie sich Ninja in ihrem eigenen Haus verteidigen konnten.

Schnell verschwindet Sie in einer drehbaren Wand, welche Matti als nächstes ausprobieren darf. Hinter der Wand sind Treppen um auf das Dach zu gelangen, sowie die Möglichkeit in einem Gang unter dem Fußboden zu verschwinden.


Nach der drehbaren Wand, verweist Sie auf den Wandschrank. Hier kann das Regalbrett durch einen Hebel herunter gelassen werden. So entsteht eine Leiter, um ebenfalls in die Höhe des Dachgeschosses zu gelangen.

Sie klettert hinauf und zeigt die nächste Eigenheit. Die Holzvertäfelung im oberen Viertel ist durchlässig, so dass einzelne Ninja das Geschehen in den Raum darunter beobachten konnten.

Im nächsten Raum dürfen wir selbst die Geheimtüren suchen. Neben diesen zeigt Sie uns in den anderen Räumen noch die Verstecke für Waffen und Wertsachen der Ninja.

Die Verstecke für Waffen sind so angelegt, dass sie nicht durch Zufall, jedoch sehr schnell zu öffnen sind. Darin befinden sich kurze Katanas für den Kampf in dem Haus sowie Krähenfüße und Ninjasterne.

Die Wertsachen sind in Verstecken hinterlegt die nicht einfach zu öffnen sind. Darin sind neben dem Geld der Ninja auch die Schriftrollen mit Heilverfahren und dem Herstellen von Schießpulver versteckt.

Den Abschluss bildet wieder die Küche. Hier zeigt uns die Kunoichi noch, dass wir die ganze Zeit von oben durch weitere Ninja beobachtet wurden. Nach dem sich die Kunoichi von uns verabschiedet hat, geht es über eine kleine Treppe in den tiefer gelegenen zweiten Teil des Museums.

Hier werden in Vitrinen die Verkleidung der Ninja, sowie Waffen und Hilfsmittel der Ninja vorgestellt.

Da man hier auch mal versuchen kann mit Ninjahilfsmittel über ein Moor zu laufen, versuch ich mein Glück beim Testen der Schuhe.

Außerdem wird noch erklärt, dass sich Ninja fast ausschließlich vegetarisch ernährt haben. Dies war notwendig um den Eigengeruch zu vermeiden. Daher wurde auch auf jegliche stark riechende Pflanzen und Gewürze verzichtet.

Im angrenzenden Museumsshop werden noch weitere Stücke ausgestellt. Hier läuft uns auch wieder „Tokugawa Ieyasu“ über den Weg. Dieser schenkte der Ninja Schule von Iga dieses Kissen aus Leder mit Goldintarsien. Auch heute noch wird diese Schule in der 21 Generation fortgeführt.

Im Anschluss an das Museum hat man die Möglichkeit, sich eine Ninja Show an zu sehen.

Da wir aber noch gut 1h Zeit haben, verlassen wir erstmal das Areal und schauen uns in der Umgebung um.

Hierbei entdecken wir ein paar interessante Sachen.

Wie z.B. diesen alten Baum, der durch eine Holzkonstruktion als Schatten spendender Pavillon dient.

Beim entspannen im Schatten und beobachten der Tiere geht die 1h schnell rum.

So machen wir uns wieder auf den Weg zum Museum. Am Eingang wollte man uns schon abweisen, da unser Ticket abgelaufen ist.

Mit kurzem Verweis auf die Show werden wir doch durch gelassen und können uns das Erlebnis mit ansehen.

Es werden hier von einem älteren Ninja und vermutlich 2 seiner Schüler diverse Sachen aus dem Ninja Kampfalltag vorgestellt.


Gestartet wird mit einem furiosen Kampf der beiden Schüler. Hierbei wird natürlich nicht auf lautstarke Akustik verzichtet. Faszinierend ist, dass die Schlaggeräusche aus den Boxen genau passend zu dem Schlag der beiden Schüler erfolgen.


Nach dem Schwertkampf werden die einzelnen Wurfwaffen demonstriert. Angefangen mit einzelnen Ninjasternen bis zum Werfen mehrerer Sterne zeitgleich.

Den Abschluss bilden Wurfpfeile, diese wurden früher z.B. in den Strohhüten versteckt um leichter getragen werden zu können. Nach Würfen aus diversen Entfernungen, welche immer das Ziel treffen, wird ein freiwilliger gesucht, der es mal Versuchen möchte. Neben den Kindern ruft auch eine ältere Dame Lautstark und springt halb von Ihrem Platz. Sie ist natürlich enttäuscht das ein Kind dran genommen wird. Der Junge wirft den Pfeil jedoch ziemlich weit übers Ziel und der Pfeil verschwindet im Vorhang, wo der nächste Ninja wartet. Schnell kommt dieser mit Pfeil im Kopf vor gerannt und möchte Hilfe beim Entfernen. Als Dank bekommt der schockierte Junge ein kleines Geschenk.

Im nächsten Programmpunkt steht das Katana auf dem Plan. Hier kommt der ältere Ninja zum Einsatz. Nach Einstimmung auf das Ziel, zerschneidet er erst eine Bambusstange und anschließend zerhäckselt er eine dick zusammen gerollte Bambusmatte. Die Frau von eben jubelt vor Begeisterung. Sie darf sogar mal das Schwert anfassen.

Die Schüler stellen jetzt weitere Fernkampfwaffen vor. Begonnen wird Pfeil und Bogen, wobei der Pfeil mit einer Rakete versehen ist. Bei dem entstehenden Lärm fallen uns fast die Ohren ab. Danach geht es mit Blasrohren weiter. Echt cool wie genau die damit treffen. Natürlich darf auch wieder jemand aus dem Publikum sein Glück versuchen. Dieses mal ist es die ältere Dame. Ihr Schuss geht am Ziel vorbei und wie in bester Mangamanier lässt Sie sich auf alle Viere fallen und schaut bedröppelt zur Seite, ein Bild für die Götter. Sie bekommt darauf einen zweiten Versuch und schafft es den Luftballon zu treffen. In Ihrem Jubeltanz schlägt Sie den Ninja fast mit dem Blasrohr.

Den Abschluss bildet der Kampf mit einem langen Seil. Anfangs wird langsam gezeigt wie man damit einen Schwertkämpfer bedrängen und seine Waffe gegen ihn einsetzen kann. Das sieht ja so schon recht schwer aus. Als aber im zweiten Durchlauf dies in normaler Kampfgeschwindigkeit geschieht, kann man die einzelnen Schritte kaum verfolgen.
Unter einem heftigen Applaus geht die Show zu Ende. (Leider sind mal wieder Fotos nicht erlaubt, sodass wir im Nachhinein einfach die hängenden Plakate fotografieren)

Nach dieser Showeinlage schauen wir uns den restlichen Park an. Hierbei treffen wir auf das Schloss von Iga, welches wir nur von außen betrachten.

Außerdem gibt es hier eine sehr hohe Mauer auf der das Schlossgelände errichtet wurde.

Im unteren Bereich ist der Graben komplett mit tiefem Wasser aufgefüllt, so dass man auch mit Ninja Hilfsmitteln nicht drüber laufen kann.

 

Das man hier in der Geburtsstätte der Ninja ist merkt man selbst beim Gang auf die Toilette.

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Oder am Straßenrand …

Die gewonnen Eindrücke wollen wir bei einem leckeren Essen verarbeiten.

Zum Glück hat Matti im Museumsshop eine Stadtkarte auf deutsch entdeckt, in der auch Restaurants beschrieben sind.

Ein interessantes liegt fast auf dem Weg zum Auto, also machen wir einen Abstecher dorthin und lassen uns das tolle Essen schmecken.

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Nach der Stärkung geht es wieder mit dem Auto weiter. Wir machen uns jetzt schon langsam Richtung Tokyo auf und haben heute noch 3h Fahrt vor uns.

Natürlich ist auf der Strecke wieder viel interessantes zu sehen, auch wenn es dieses mal eine Mautstrecke ist.

Unter anderem sind wir an den Filmklassiker „Die Vögel“ erinnert…

Werden von der Beschilderung der Straßenführung gefordert…

und Matti muss sich zusammenreißen mir nicht ins Lenkrad zu Greifen als wir von weitem diesen tollen Vergnügungspark entdecken.

Leider ist er jedoch gerade geschlossen und wir können nicht anhalten.

Den Abschluss der Entdeckungen bildet dann noch dieses tolle Riesenrad.

2 Gedanken zu „Auf leisen Sohlen

  1. Könnt ihr nun schon japanisch oder seit ihr der Gnade der Kunoichi ausgeliefert gewesen? Gibts bei Japaischen IKEAS 100Yen HotDogs? Wundert mich das in Japan immer alles schon zu hat wenn ihr da durchfahrt wann ist denn da im allgemeinen Zapfenstreich? AUßer natürlich für wilde Moped oder Autoraser?

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