Nicht vom Beckenrand springen

Der Tag, der Tage ist schnell voran geschritten und so geben wir heute unseren geliebten Optimus Prime wieder seinen Herrchen ab.
Doch zunächst heißt es erstmal ganz dem Land typisch, in Ruhe frühstücken.
Heute kostet Jan neben den täglichen Leckerein mal einen Obstschwabel. Eigentlich sieht dieser ja eher aus wie ein leckerer frischer Cocktailmix in einer Plastikbox. Doch es stellt sich heraus, dass hier nur Obst in Gelatineform gegossen wurde.
Mittlerweile sind 32 Grad im Schatten und für dieses Wetter sind wir einfach nicht geschaffen, völlig Flugunfähig lümmeln wir im Wohnwagen rum, obwohl wir doch eigentlich packen müssten.
Wir können uns nur schwer aufraffen und so tun wir etwas, wo wir eigentlich geglaubt haben dazu nie im Stande zu sein. Um es in Romeos Worte zu formulieren „wir verschwenden die Umwelt“, dass heißt wir schalten tatsächlich wie alle hier den Motor an und lassen die Klimaanlage auf Hochtouren laufen.
Nun heißt es alles wieder Tetrismäsig in die Taschen verstauen und nix vergessen. Das ist gar nicht so einfach, weil im Wohnwagen eine Menge kleine Kistelchen und Kästelchen von uns gefüllt wurden.
Durch das sich ein Berg Souvenirs angesammelt hat, entscheiden wir uns einen Großteil der Angelsachen und “ Wintersachen“ nach Deutschland zu verschiffen. Jop ihr hört richtig, ein Paket soll auf Reisen gehen.
Somit ist der nächste Weg zur Post. Mit Händen und Füßen geben wir unseren Karton nach Deutschland auf. 3 Monate geht unser Hab und Gut nun auf Reisen, ob wir es je wiedersehen ist fraglich. Der Spaß kostet, auch wenn wir die günstigste Variante wählen 70 Euro, aber das ist es uns wert. Es gibt ja noch genug Gepäck was seinen Weg durch die gequetschten Bahnen der Tokyoer Metropole finden muss.
Doch erstmal wird das Auto auf Vordermann gebracht, nochmal alles durchgewischt und in den Urzustand gebracht. Bevor wir Optimus in den Hof unseres Vermieters rangieren.
Er hat uns wirklich gute Dienste erwiesen und die Tachonadel zeigt an, 3 350 Kilometer haben wir mit ihm runtergeschrubt. Eine tolle Tour mit wundervollen Orten.
Die Übergabe des Campers klappt problemlos und es gibt keine Beanstandungen. Somit heißt es einen letzten Abschiedsblick werfen, verbeugen vor der tollen Zeit und dann ab zur Bahnstation.
Um das richtige Ticket zu erhalten, muss sich Jan erstmal in den Plan des Streckennetzes reinfinden. Gar nicht so einfach, wenn man bedenkt das alleine im Zentrum elf unterschiedliche Bahngesellschaften die U-Bahn-Linien betreuen.
Wir haben die beste Zeit für unseren Einstieg abgepasst, die der Feierabend Rushhouer. Hier steht man wie in einer Warteschlange an, um dann in die Bahn rein zukommen.
Bei der Masse an an Menschen heißt das, wir müssen unsere 50 minütige Wegstrecke im Stehen verbringen. Um sich das besser vorstellen zu können…
Wir haben gelesen das im Durchschnitt über acht Millionen Fahrgäste täglich die U-Bahn nutzen und nach der ersten Fahrt können wir das gut nachvollziehen.
Auch bei dem Gedränge gibt es dennoch viel zu entdecken, zum Beispiel wird auch hier viel Wert auf Sicherheit gelegt und das sogar auf Tobi und Jane Größe.
Für die Kleinen werden die Warnzeichnungen mit Tieren und für die Erwachsenen mit Menschen dargestellt. Wer will bei der dicken Kullerträne da noch in die Tür greifen.
Langsam wird der Rucksack immer schwerer und das Bild mit den weinenden Bär lenkt mich wenig von den Strapazen ab, so kommt es ganz gelegen, dass wir umsteigen müssen.
Ich bin nicht klaustrophobisch veranlagt, doch ich habe wirklich bedenken, dass wir hier nicht bei unserer gewünschten Station mit dem ganzen Gepäck rauskommen. Doch die Bahn beinhaltet ausschließlich japanische Fahrgäste und diese sind super höflich, sodass meine Bedenken völlig unbegründet sind.
In der nächsten Bahn wird es zunächst ein wenig entspannter und wir können sogar mal kurz sitzen bzw. Aufatmen. Insgesamt brauchen wir 1 1/2 Stunden von Narita zu unserer Unterkunft in Tokyo Shibuya.
Unsere Wohnung haben wir vorher gebucht und so wissen wir zumindest von den Bildern, was uns erwartet. Eine kleine gemütliche Einzimmer Wohnung mit Bad, Waschmaschine, Küche und sogar Balkon.
Es ist nicht wirklich groß, aber für japanische Verhältnisse vollkommen ausreichend. Wir fühlen uns zumindest gleich wohl und das ist ja die Hauptsache.
Nach einer erfrischenden Dusche fühlen wir uns schon wieder fit, um noch ein wenig unser Viertel zu erkunden. Doch zunächst bleiben wir beim Fernsehprogramm hängen. Jan ist im Paradies, gleich auf mehreren Sendern werden Anime gezeigt, da kann man sich nur schwer los eisen.
Wir spielen den Film „Ratatouille“ nach, erst beobachten wir Mäuschen in der Stadt und danach besuchen wir einen Italiener.
Zur Abwechslung gibt es heute mal leckere Pizza für mich, doch Jan ist der Spielverderber. Er bestellt sich lieber wieder einen leckeren Salat und…
Tokio hat insgesamt 23 Stadtbezirke, wovon unserer südwestlich der Zentrums liegt und eher einer der „hiperen“ Gegenden darstellt.
So befindet sich fußläufig von uns die hier berühmte Takeshita Dori, eine riesige wuselige Einkaufsstraße.
Crazy Menschen mit crazy Geschäften und crazy Stimmen, ihr merkt… Alles bisschen verrückt hier. Am Abend zum Glück für Jan nicht ganz soviel offen und weil wir gut gesättigt sind, kaufen wir nicht einmal was bei den Leckeren Fressständen.
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Auf dem Heimweg laufen wir noch an einem Schaufenster mit Live DJs vorbei, dass setzt dann doch irgendwie noch einen drauf zum Tagesabschluss.

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